Vom Amateurfußball bis in die Profiliga
Es ist der Traum eines jeden Kindes. Wenn in der Schule die Frage fiel, wo man später arbeiten möchte, waren sich die meisten Jungen ganz sicher. „Ich möchte Fußballstar werden!“
Aber wie schwer ist es, es tatsächlich zu hoch zu schaffen?
Ist es mit Fleiß überhaupt möglich, oder benötigt man gar große Kontakte um es bis zu den Profis zu schaffen? Zugegeben, Kontakte können einem auf dem Weg weiterhelfen. Die meisten Profis schaffen es jedoch komplett ohne diese und arbeiten sich selbst hoch bis in die Liga der Champions.
Zu Beginn ist es wichtig zu verstehen, wieso es überhaupt so schwer ist, es bis in die Profiligen zu schaffen. Diese Frage ist im ersten Moment schnell beantwortet. Es ist so schwer, da es so viele Interessenten gibt. Die guten Vereine können sich sehr bewusst aussuchen, welche Spieler sie möchten und nehmen folglich nur die besten. Ist man nur durchschnittlich gut, landet man dementsprechend auch nur beim Durchschnitt.
Es ist zudem sehr wichtig sich bereits in frühen Jahren zu beweisen. Der Grund dafür, liegt auf der Hand. Spieler, welche früher anfangen, haben mehr Erfahrung und können so in den meisten Fällen auch besser spielen, als jemand mit weitaus weniger Erfahrung. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund. Fängt man früher an mit dem Ballsport, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass das eigene Talent entdeckt wird und man direkt in einem besseren Verein gefördert wird. Wechselt man dann den Verein und spielt in einem Besseren, steigt die Lernkurve immens an, sodass sich das Kind im Besseren Verein schneller weiterentwickelt, als wenn es in seinem alten Verein geblieben wäre.
So ist es wichtig, sich von der Masse abzuheben. Tut man dies nicht, haben es Scouts viel schwerer einen zu entdecken. Darüber hinaus gibt man den Vereinen auch gar keinen Grund dafür entdeckt zu werden. Schließlich spielt man nur durchschnittlich. Ein guter Tipp ist also: Man sollte sich etwas suchen, um sich klar von dem Rest der Mannschaft abzuheben.
Auch die Position kann für den Erfolg entscheidend sein. Selbstverständlich sollte man immer auf der Position spielen, die einem am ehesten liegt. Trotz dem ist das Spielverhalten eines guten Stürmers in der Offensive um ein Vielfaches auffälliger als das Spielverhalten eines defensiven Verteidigers. Der Stürmer zieht die Augen der Massen auf sich und erzielt vielleicht sogar das alles-entscheidende Tor. Der Verteidiger hingegen kann auch sehr gute Leistungen abliefern, aber wird nur in den seltensten Fällen mit auffälligen Spielzügen, wie beispielsweise einem besonderen Tor, überzeugen.
Aber wie gelingt nun genau der Aufstieg in den Profifußball?
Es gibt zweifellos kein „Erfolgsrezept“ dafür, internationaler Fußballprofi zu werden. Es gibt jedoch einen Begriff, welcher den Wegen ganz gut beschreibt: „Verzicht“.
Viele stellen sich das Leben als Fußballprofi sehr einfach vor und verbinden den Weg dahin gar mit großem Glück. Sie sagen, man würde ja nur Fußball spielen und ab und zu trainieren. Dafür wäre die Bezahlung unverhältnismäßig hoch. Keineswegs gibt es deutlich anspruchsvollere Berufe, eine Krankenschwester wäre meist glücklich über die Arbeitszeiten der Spieler.
Aber was das öffentliche Auge leider meist nicht sieht, ist der Weg, welchen die Spieler bestreiten mussten, um Profis zu werden. Dabei ist das Wort „Verzicht“ ein sehr wichtiges. Möchte man wirklich Profi werden, muss man auf sehr vieles verzichten. Die Freizeit leidet bei den Sportlern stark und die Disziplin wird trainiert wie in kaum einem anderen Sport. Man muss früh am morgen aufstehen und täglich mehrere Stunden trainieren. Teils auch zweimal täglich.
Man opfert viel Zeit mit der Familie und den Freunden. Genau die Zeit, welche einen als Jugendlichen eigentlich prägt. Auch feiern gehen oder Erfahrungen sammeln kommt im Leben eines jugendlichen Leistungssportlers sehr kurz. So muss man sich bereits im jungen Alter entscheiden. Fest steht nämlich, dass die hohe Nachfrage einen Einstieg in den Weg zum Profisportler nach der Schulzeit, nahezu unmöglich macht.
Das schlimme: Eine einzige Verletzung kann bereits den gesamten Traum, Fußballprofi zu werden, zerstören. Dieses Risiko hält viele davon ab, ihr Glück zu versuchen. Selbst als aktiver Bundesliga-Spieler kann eine Verletzung den Traum noch zerstören. So sollte man sich nie auf seinem Erfolg ausruhen.
Auch wenn man gemeinsam mit seinen Teammitgliedern in einer Mannschaft spielt, sind die Mitglieder gleichzeitig Konkurrenten. Nur wenige schaffen es, sodass man sich sogar innerhalb der eigenen Mannschaft duelliert. Dieser Leistungsdruck ist nicht jedermanns Sache. Ohne Ehrgeiz und Disziplin schafft man es folglich nicht sehr weit. Hat man mal eine schlechte Phase, hat der Profiweg dafür kein Verständnis und ist knallhart. Nur die besten kommen durch und es wird hart aussortiert. Spieler, die es knapp vergeigt haben machen sich oftmals große Vorwürfe und sind großem Druck ausgesetzt.
Auch die Schule ist ein Punkt, welcher sehr unter dem Ziel leidet. Oft haben die Jugendlichen nur wenig Zeit um effektiv zu lernen und schreiben dementsprechend schlechtere Noten. So sind die Sportler bereits in jungen Jahren dazu gezwungen, sich zeitlich perfekt einzuteilen. Das ist für die meisten nicht leicht. Kommt dann, kurz vorm Abschluss, ein wichtiges Transfer-Angebot, kann es schonmal schnell passieren, dass Spieler sich gegen den Bildungsweg entscheiden. Eine Sicherheit ist damit aber leider nicht gegeben. Die Fußballerkarriere kann jederzeit vorbei sein. Diesen Verzicht unterschätzen viele.