Die Bedeutung des Amateurfußballs für Deutschland

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Der Amateurfußball ist sozusagen die Basis des deutschen Fußballs. Hier wird wahre Begeisterung sichtbar, wenn noch keine hohen Summen bezahlt werden und Fans die zukünftigen Stars in ihren ersten Spielen anfeuern. Praktisch alle Fußballer-Karrieren haben im Amateurfußball begonnen. Daher fördern auch Profivereine gezielt den Fortbestand von Amateurvereinen, denn dort werden die Talente für die Zukunft der Profifußball in Deutschland gefunden und geschmiedet. Doch wo findet man die zukünftigen Stars unter den Amateuren?

Wo Amateure zu Stars werden

Plattformen wie Myfussi.de sind genauso wichtig wie offizielle große Portale wie Fussball.de. In der heutigen Zeit sind auch die sozialen Medien wie Facebook, Instagram und Twitter von entscheidender Bedeutung. In wenigen Minuten kann ein kleiner Amateurverein eine Facebookseite einrichten und mit den Angehörigen der Spieler als Fanbasis starten. Schnell sind die ersten 100 Fans erreicht und Spieltermine sowie Ereignisse können direkt ohne große Medien kommuniziert werden.

Die gleiche Strategie können auch Fußballer selbst verfolgen. Die Mama und später die Freundin machen ein paar eindrucksvolle Bilder vom Spielgeschehen in jedem Match. Der Fußballer kann sich direkt nach dem Spiel mit seinen Fans austauschen, auch wenn das anfangs nur Freunde und Familie sind. Eines Tages kann das eine wichtige Einnahmequelle für Sponsorengelder werden. Da sind wir schon beim nächsten wichtigen Thema. Woher fließt Geld in den deutschen Amateurfußball?

Finanzielle Unterstützung des deutschen Amateurfußballs

Die größte finanzielle Unterstützung erhält der deutsche Amateurfußball vom DFB. Mehr als 120 Millionen Euro werden jedes Jahr in diesem Bereich investiert. Wie bereits erwähnt, ist man sich der Wichtigkeit der Basis als Talentschmiede sehr wohl bewusst. Doch auch die zehntausenden Ehrenamtlichen unterstützen die Amateurfußballer indirekt finanziell durch ihre Arbeitskraft. Das gesamte System würde zum Erliegen kommen, wenn hier niemand mehr kostenlos seine Freizeit für die Vereine opfern würde.

Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die Amateurvereine auch etwas zurückgeben. Denn durch diverse Abgaben an Landesverbände, Bezirke und Kreise werden über 40 Millionen Euro jährlich bezahlt. Das ist schon eine beachtliche Wirtschaftsleistung für ein paar ehrenamtliche Vereine. Doch wie viele solche Amateurvereine gibt es eigentlich und wie viele Leute sind dort involviert?

Ein flächendeckendes Netz an Amateurvereinen in Deutschland

Insgesamt spielen in Deutschland im Jahr 2022 sagenhafte 127.917 Fußballmannschaften mit 2.208.769 Fußballspielern jede Woche. In einer Saison kommen somit 1.252.606 Fußballspiele zusammen. Jede Woche sind das bis zu knapp 80.000 Spiele. Das gesamte bundesweite Amateurfußballnetz besteht aus 21 Landesverbänden mit insgesamt 24.500 Vereinen und über 7 Millionen Mitgliedern. Im Jahr 2022 waren es genau 7.171.232 Mitglieder. Ja, Sie haben richtig gelesen: Fast ein Zehntel der deutschen Bevölkerung hat mit dem Amateurfußball zu tun. Die gesamte Struktur gleicht einer Pyramide, mit den vielen Amateurvereinen als Basis und der Nationalmannschaft an der Spitze. Das alles erfahren Sie aus der offiziellen DFB-Statistik, welche auf deren Webseite jährlich veröffentlicht wird.

Fußballerkarrieren aus den Amateurvereinen zum Profi und zurück

Es gibt etliche Beispiele von großartigen deutschen Fußballern, die in einer Amateurliga gestartet sind und sich im Laufe der Karriere in die Bundesliga zum Profi hochgearbeitet haben. Nach dem Karrierehöhepunkt ging es ohne falschen Stolz für einige von ihnen wieder zurück in den Amateurfußball. Hier sind ein paar hervorragende Fußballer-Karrieren, vom Amateur zum Profi und wieder zurück:

  • Dominik Stroh-Engel hat im deutschen Amateurfußball begonnen und arbeitete sich von der 3. Liga hoch bis in die Bundesliga zum SV Darmstadt. Nach seiner erfolgreichsten Phase kam er wieder zum Amateurfußball zum FC Memmingen zurück. Diese Mannschaft ist allerdings gerade in die Bayernliga abgestiegen.
  • Robert Müller spielte einst für den Hertha BSC in der Bundesliga ein einziges Mal in der Saison 2006/2007. Danach hatte er 55 Spiele in der 2. Bundesliga für Hansa Rostock und Zeiss Jena. In der dritten Liga spielte er unglaubliche 348 Fußballspiele. Seit 2021 spielt er in der Oberliga beim Greifswalder FC.
  • Alf Mintzel wurde im SV Wehen Wiesbaden in 280 Spielen zur Legende. Im SV Sandhausen und beim SVWW hatte er 325 Spiele in der 3. Liga. In der 2. Liga spielte er für die Kickers Offenbach und SpVgg Greuther Fürth. Seit 2019 spielt er wieder Amateurfußball, derzeit beim TGSVC Holzhausen in der Kreisliga A Rheingau-Taunus.
  • Clemens Schoppenhauer hat sich durch die 2. und 3. Liga gespielt. Vom FC St. Pauli, den Würzburger Kickers, Werder Bremen II, VfR Aalen bis hin zum Chemnitzer FC wurde er immer wieder weitergereicht. Schließlich beendete er seine Karriere im Jahr 2021 für kurze Zeit beim FC Oberneuland, nur um bereits 2022 wieder in die Amateur-Oberliga zum FC Hagen/Uthlede zurückzukehren.
  • Daniel Brückner spielte beim SC Paderborn 23-mal in der Bundesliga. Außerdem profilierte er sich 164-mal in der 2. Bundesliga bei SpVgg Greuther und Ostwestfalen. Schließlich wechselte er im Jahr 2018 zum Niendorfer TSV in die Oberliga und spielt dort als Amateur weiter.
  • Martin Harnik ist ein weiteres großartiges Beispiel. Er spielte für Werder Bremen in der Bundesliga 240-mal und erzielte 66 Tore. Zusätzlich absolvierte er 68 Länderspiele in der österreichischen Nationalmannschaft. Im Jahr 2020 verließ er Werder Bremen und startete beim TuS Dassendorf in der Oberliga als Amateurfußballer.

Unser Fazit zum Amateurfußball in Deutschland

Wie eingangs eindrucksvoll geschildert, handelt es sich beim Amateurfußball in Deutschland um die Basis des deutschen Fußballgeschehens. Viele große Stars haben in einem kleinen Amateurfußballverein angefangen. Später konnten Sie in der Bundesliga so richtig auf sich aufmerksam machen. Am Ende Ihrer Karriere kehren etliche Spieler mit Stolz wieder in den Amateurfußball zurück und spielen dort, solange es die Gesundheit zulässt.