Der Amateurfußball in Zeiten der Corona-Pandemie
Das Coronavirus steht uns nun schon eine ganze Weile zur Seite. Zwei bisherige Lockdowns erschwerten den Spielfluss in zahlreichen Sportarten. Einzelsport im Freien schien die einzige Möglichkeit zu sein, etwas für seine persönliche Fitness zu tun. Mannschaftsportarten wie Fußball waren aufgrund der hohen Inzidenzen eine Sache der Unmöglichkeit.
Fußball, ein Teamsport, welcher das gesamte Land bewegt, soll nun nicht mehr stattfinden können? Dieses Verbot erschütterte das gesamte Land und veränderte den Alltag zahlreicher Menschen immens.
Aber wie sieht es jetzt, knapp anderthalb Jahre nach erstmaliger Ausbreitung des Coronavirus aus? Die Zahlen sind schließlich wieder besser geworden, aber bedeutet das einen Fußball wie früher? Ein großer Bestandteil der Amateurfußballs sind die treuen Fans und Anhänger der Spieler. Wann können die Spiele endlich wieder Zuschauer beherbergen? Diese und weitere Fragen klären wir im folgenden Artikel.
Während des strikten Lockdowns war es ausgeschlossen, in einer großen Gruppe miteinander zu trainieren. Unglückliche Notlösungen waren Sport von Zuhause aus über die Webcam, oder das gemeinsame Laufen im Park. Bei diesen Veranstaltungen erschienen aber merkbar weniger Mitglieder und auch die Umsetzung scheiterte meist. Die Trainer und Spieler mussten sich eigenständig darum kümmern etwas zu organisieren und sich passend abzusprechen. Klappte eine solche Absprache, musste man strikt in Zweiergruppen bleiben um ja die Ausbreitung der Viren nicht zu begünstigen.
Dieser Ersatz zum herkömmlichen Training ließ den Zusammenhalt innerhalb der Teams stark leiden und schwächte die gemeinsame Bindung der Mitglieder.
Viele Vereine sind auch auf Sponsorengelder angewiesen, welche durch die Pandemie gestrichen wurde. Ein verständlicher Schritt der Unternehmen. Gerät man als Unternehmer in einer finanzielle Schieflage, ist die finanzielle Förderung eines Sportclubs bei weitem nicht so wichtig wie der Erhalt des Unternehmens und der Mitarbeiter. Auch die Einnahmen aus dem Spielbetrieb bleiben den Vereinen aus. Eine solche Lage kann schnell die Existenz gesamter Vereine gefährden. Der Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner.
Nicht nur die kleineren Vereine sind dabei betroffen. Auch die Bundesliga stand im Jahre 2020 vor dem finanziellen Disaster. Innerhalb der ersten 9 Spieltage gingen dabei über 750 Millionen Euro an Werbe- und Sponsoreneinnahmen verloren. Einnahmen, welche essentiell für den Erhalt der Bundesliga gewesen sind. So wurden Spielergehälter gekürzt und Hilfspakete zur Unterstützung geboten.
Mit dem Sinken der Inzidenzen hat sich dies jedoch inzwischen immens verbessert. So ist es nun möglich, mithilfe von Tests, Zuschauer zu beherbergen. Dies sind deutlich weniger Zuschauer, jedoch ist dies ein fairer und guter Anfang für beide Seiten. Die Spieler können sich endlich wieder dem Jubel ihrer Fans erfreuen und die Zuschauer selbst können den Fußball wieder in seiner alten Form erleben. Auch die Sponsoren und Werbepartner unterstützen das Geschehen wieder stärker finanziell und greifen damit dem Fußball als Sport stark unter die Arme.
Aber wie sieht es jetzt, im Sommer 2021 mit dem Amateurfußball aus?
Stehen die Privilegien nur den Profis zu, oder können unsere Amateure wieder wie gewohnt kicken? Leider treffen die Lockerungen bisher tatsächlich nicht für alle in Kraft. Gerade die unteren Ligen haben es dabei schwerer, vermutlich ist dies darauf zurückzuführen, dass im Profisport weitaus größere Geldmengen fließen. Nichtsdestotrotz wird gelockert und die Spieler dürfen wieder gegeneinander antreten. Und das ist schließlich erst einmal das wichtigste. Seit 8 Monaten Lockdown darf wieder gespielt werden, was die Fußballerherzen höher schlagen lässt.
Dabei gibt es viele Auflagen, welche eingehalten werden müssen. Halten sich die Vereine an diese Auflagen, können sie den Ligabetrieb wie gewohnt wieder aufnehmen.
Aber was ist jetzt genau verboten und was nicht?
Spielbetrieb herrscht wieder, aber Normalität liegt aufgrund strenger Auflagen noch in weiter Zukunft. Ein Mannschaftskreis vor dem Spielbeginn, oder ein einfacher Torjubel sind verboten. Auch das Umziehen wird den Spielern nur eingeschränkt erlaubt.
Zu Acht dürfen sich die Sportler mit Mund-Nasen-Bedeckung umziehen, fehlt die Bedeckung, dürfen es nur noch vier Spieler sein. Auch das Duschen nach dem Spiel ist nur zwei Fußballern auf einmal erlaubt. Der sonst so sorgenlose Sport erscheint in diesen Tagen relativ kompliziert. Aber was tut man nicht alles für den Spielbetrieb. Die Spieler zeigen zum größten Teil Verständnis für die Auflagen und sind froh, endlich wieder auf dem Platz zu stehen.
Ohne Sitzmöglichkeit kein Publikum
Ein Publikum beim Spiel ist nur erlaubt, wenn der Verein feste Sitzmöglichkeiten bieten kann. Ist dies nicht gegeben, müssen sich die Amateure leider noch ohne Applaus und Jubel zufrieden geben.
Vielen Jugendlichen und auch Erwachsenen gibt die Wiederaufnahme des Spielbetriebes Motivation und eine Perspektive. Nachdem man über 8 Monate zuhause sitzen musste, tut es zweifellos gut wieder im Sport zu sein. Der Einzelsport zuhause fällt um Welten schwerer, als das gemeinsame Training auf dem Sportplatz. Feste Uhrzeiten und der Sport im Team sind viel einfacher umzusetzen. So verloren viele der Spieler an Koordination, Ausdauer und körperlicher Fitness. Gewichtszunahmen sind dabei keine Seltenheit.
Stören tut das aber niemanden. Alle sind froh, endlich wieder spielen zu dürfen. Der Rest ist größtenteils nebensächlich. So sind die Auflagen auch kein Weltuntergang. Man ist einfach nur froh seine Mannschaft wiederzusehen und sich auf das wichtigste konzentrieren zu können. Den Teamsport.
Aufgrund der aktuellen sinkenden Zahlen und der hohen Impfquote in Deutschland sehen wir der Zukunft des schönsten Ballsports sehr gelassen entgegen. Immer mehr Bereiche lockern, sogar erste Clubs öffnen unter strengen Auflagen. Auch wenn 8 Monate Lockdown eine sehr lange Zeit waren, sind die meisten nun noch motivierter ihr Bestes zu geben und sich dem Sport zu widmen.